Eine Gesetzesnovelle verbietet das Verbreiten von Informationen über “nicht-traditionelle sexuelle Orientierungen” und Identitäten, die vom biologischen Geschlecht abweichen. Die Befürworter wollen damit erreichen, dass in den Schulen keine Diskussionen über LGBTQ-Themen geführt werden. Dies sei Propaganda. Man müsse die Kinder vor einem angeblichen Abdriften in Homosexualität oder Geschlechtsangleichung schützen.

22 Abgeordnete stimmten gegen das Gesetz. Unter ihnen auch Javor Boschankow von der liberalen Partei “Wir setzen den Wandel fort” (PP). Er berichtet von harten Auseinandersetzungen im bulgarischen Parlament, die auch zu körperlichen Angriffen und LGBTQ-feindlichen Beleidigungen führten. “Ein Abgeordneter der prorussischen Partei Wasraschdane hat mich mit den Rufen ‘Schwuchtel, Schwuchtel!’ angegriffen”, sagt Boschankow. Jedes Mal, wenn dieser Abgeordnete am Raum seiner Fraktion vorbeigehe, rufe er: “Hier kommen die Schwuchteln raus!”

Der Vorsitzende der prorussischen Partei Wasraschdane, Kostadin Kostadinow, begrüßte dagegen die Gesetzesnovelle und ermutigte politische Parteien in anderen europäischen Ländern, sich Bulgarien anzuschließen: “In den vergangenen Jahrzehnten wurde in der EU, den Vereinigten Staaten und Kanada nach und nach die These verbreitet, dass es keine traditionelle und nicht-traditionelle sexuelle Orientierung gibt. Was sie jahrzehntelang durchgesetzt haben, ist in Bulgarien gerade zusammengebrochen.”

  • MaggiWuerze
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    ·
    28 days ago

    Man sollte meinen Polen wäre da ein abschreckendes Beispiel gewesen 🤷‍♂️