• taladar@feddit.de
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    11 months ago

    Zusätzlich zur bestehenden hohen Schuldenlast verschlingt laut Le Monde die “grand carénage”, d.h. die Verlängerung der Betriebsdauer bestehender Kernkraftwerke auf mindestens 50 Jahre, alleine etwa 66 Mrd. Euro. Für den AKW-Neubau werden geschätzte 51,7 Mrd. Euro veranschlagt.

    Ende Juni 2023 hatte EDF bekannt gegeben, dass das Unternehmen das erste ERP2-Reaktorpaar am bisherigen AKW-Standort Penly bauen will. In derselben Mitteilung schlägt EDF zudem vor, dass drei ERP-Reaktorpaare – der Reihe nach, d.h. also nacheinander und nicht parallel - an den Standorten Penly, Gravelines (Hauts de France) und in der Region Auvergne Rhône-Alpes in Bugey oder Tricastin errichtet werden sollen. Bei Bauzeiten von 10 und mehr Jahren für den Neubau von Atomkraftwerken dürfte danach der erste französische AKW-Neubau am Standort Penly allerdings nicht vor 2035 am Netz sein.

    Da sieht man doch schon dass sich Frankreich hier mit Atomkraft total verzettelt hat. Frankreich hat 56 Atomkraftwerke die wohl im Schnitt ca. 35 Jahre alt sind. Sie wollen die jetzt auf 50 Jahre Laufzeit verlängern für teuer Geld und gleichzeitig dann mit einer Rate von 1 pro Jahrzehnt neue bauen für 15+ Milliarden pro Stück? Das geht doch vorne und hinten nicht auf von der Planung.

  • uebquauntbez@feddit.de
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    11 months ago

    Gab es im aktuellen Jahr nicht auch Probleme mit der Kühlung einzelner AKWs in Frankreich wegen der niedrigen Wasserstände in den Flüssen? Dann bin ich neugierig auf nächsten Sommer und den dann entstehenden Kosten bei Atomstrom.

  • Wirrvogel@feddit.de
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    11 months ago

    Während dessen in Großbritannien:

    https://www.wiwo.de/technologie/wirtschaft-von-oben/wirtschaft-von-oben-212-britische-atomkraft-hier-manifestieren-sich-die-spannungen-zwischen-china-und-dem-westen-in-der-britischen-kernenergie/29183042.html

    Und auch da ist EDF in den Miesen.

    Das Mammutprojekt Point C droht allerdings zu einem Mahnmal für die ausufernden Kosten der Kernenergie zu werden. Und es erinnert schon jetzt daran, wie sehr sich in den vergangenen Jahren die Beziehungen zwischen Großbritannien und China verschlechtert haben.

    Zum einen musste EDF die ursprünglich für 2025 geplante Eröffnung mehrmals verschieben, zuletzt auf 2027. Der Energiekonzern begründet die Verspätung mit der Covid-Pandemie. Die Kosten des Projekts musste EDF ebenfalls mehrfach korrigieren: War anfangs noch von 18 Milliarden Pfund die Rede, soll der Kraftwerksbau aktuell mehr als 32 Milliarden Pfund verschlingen – eine Kostensteigerung von 80 Prozent.

    Das könnte EDF teuer zu stehen kommen. Denn der chinesische Partner CGN hat sich bei der Vertragsunterzeichnung 2016 lediglich dazu bereit erklärt, 33,5 Prozent der damals geschätzten 18 Milliarden Pfund hohen Kosten zu übernehmen. Er hat dafür einen Anteil von 33,5 Prozent an dem Projekt bekommen. Angesichts der jüngsten Querelen zwischen den Regierungen in London und Peking wäre es keine Überraschung, wenn CGN die nächste Finanzierungsrunde aussitzen würde.

    Mein Fazit frei nach Asterix und Obelix: Die spinnen, die Franzosen und die Engländer!

  • SamsonSeinfelder@feddit.de
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    11 months ago

    Die werden noch ganz andere Milliardenkosten haben diese ganzen Dinger eines Tages zu dekommissionieren und den Müll zu lagern. Dagegen ist der Neubau ein schnapper.

    • taladar@feddit.de
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      11 months ago

      Neubau ist ja bei den Preisen auch nicht ganz ohne, wenn sie alle 56 ersetzen wollen (und das berücksichtigt noch nicht erhöhten Strombedarf durch z.B. E-Autos, Wärmepumpen,…) müssten sie fast zeitgleich gebaut werden, bei den ca. 17 Milliarden pro Stück aus dem Artikel wären das ohne Fehlkalkulation bei den Kosten (und die hat ja jedes Großprojekt heutzutage) auch mal eben an die 1 Billion Euro.

      • crispy_kilt@feddit.de
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        11 months ago

        Wenn Boiler durch Sonnenkollektoren und Elektroheizungen durch Wärmepumpen ersetzt werden lässt sich sehr, sehr sehr viel Strom sparen. (In Frankreich gibt’s sehr viele klassische Elektroheizungen.)

        • taladar@feddit.de
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          11 months ago

          Mag sein, und vielleicht haben die neuen Kraftwerke auch etwas mehr Leistung aber um mit den drei für die nächsten Jahrzehnte geplanten neuen Kraftwerken 56 zu ersetzen sind beide Effekte viel zu klein.

          • crispy_kilt@feddit.de
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            11 months ago

            In der Tat - das ist in Kombination mit massivem Ausbau von Wind und Sonne zu verstehen. Beides hat Frankreich reichlich.

  • MrMakabar@slrpnk.net
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    11 months ago

    Das geht auf 7Cent/kWh. Das ist immernoch ziemlich günstig um ganz ehrlich zu sein. Solar bei Volleinspeisung liegt nächstes Jahr bei 10,8Cent/kWh in Deutschland.

    • lurch (he/him)@sh.itjust.works
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      11 months ago

      Wäre der Pfosten auf Englisch wären hier schon tausend Kommentare, die das irgendwie schönrechnen oder behaupten, dass das in diesem Fall nicht zähle.

  • gandalf_der_12te@feddit.de
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    11 months ago

    Eigentlich hat Deutschland alles richtig gemacht mit dem Ende der Atomenergie. Sie ist nicht nur ein Schmutz-Faktor, sondern auch viel zu teuer. Das sieht man jetzt besonders gut. Ich bin dankbar, dass vorausschauende Politik das in Deutschland möglich gemacht hat.

    • BerührtGras@feddit.deOP
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      11 months ago

      Vorallem dass das Söder und Konsorten damals so mitgetragen hat ist schon wild. Props an die Bundesrepublik.