Habe mir Anfang des Jahres ein neues Rad für die Stadt gegönnt und dabei hauptsächlich auf Komfort und Alltagstauglichkeit geachtet (Riemen, Alfine 11, Gepäckträger, Schutzbleche, Nabendynamo, etc). Seitdem in der Stadt damit unterwegs und super zufrieden.
Gestern stand dann die erste längere Ausfahrt mit zwei Freunden an (70km, komplett eben) und ich habe bald gemerkt, dass es für mich sehr schwer ist, im Tempo mitzuhalten. Zum Vergleich, die Beiden waren mit Stadt-Rennern unterwegs. Die Strecke ging teilweise kilometerlang geradeaus und es gab viel Gegenwind. Ich konnte so mit Müh und Not die 20km/h Durchschnitt halten, die Beiden wären - wenn sie keine Rücksicht genommen hätten - aber ohne Probleme mit niedriger Kadenz davongezogen.
Jetzt stelle ich mir natürlich die Frage worans liegt? Wirklich nur am Rad? Mir ist schon klar, dass Gewicht, Reifen, Gepäckträgertasche und Antrieb einen Unterschied machen, aber wie eklatant darf/kann der sein? Liegt es am Ende doch nur an meiner Kondition?
Mir hat das ganze ein wenig die Lust auf weitere Touren verdorben, es war schon ein wenig unangenehm, die ganze Zeit das Gefühl zu haben, die anderen runterzuziehen.
Wie seht ihr das?
Stack to Reach ist ein recht vereinfachter Wert um die Geometrie zu beurteilen. Hier ein Zitat für Rennräder:
Mein bequemes Rennrad hat hier 1,55. Dein Rad liegt bei 1,63. Bei Gegenwind kickt das halt natürlich härter, aerodynamischer Widerstand ist der Nummer 1 Gegner. Ne gut gepflegte Kettenschaltung ist auch effizienter als eine Nabenschaltung mit Riemen, hier hast du auch nochmal ein paar mehr Watt zu treten als deine Freunde.
Lass dir nicht die Freude nehmen. Entweder touren mit Leuten fahren die eher deinem Tempo entsprechen oder richtig reintreten und sich über den größeren Trainingseffekt freuen. Oder halt noch ein Rad für diese Touren besorgen. N+1 und so.