Der CDU-Politiker Thorsten Alsleben, Geschäftsführer der CDU- und FDP-nahen »Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft« (INSM)

An der „Neuen Sozialen Marktwirtschaft“ ist selbstverständlich nichts sozial

, steht wegen eines Reposts auf X massiv in der Kritik.

Bei mir stand er wegen der Mitgliedschaft in der INSM schon davor massiv in der Kritik

Alsleben hatte einen Post geteilt, in dem es zu Queerpersonen hieß: »Vögelt mit wem Ihr wollt, wenn ihr erwachsen seid, lasst Euch abschnippeln oder annähen, was ihr wollt«, aber »geht mir damit nicht auf die Nerven, lasst es Euch nicht von mir bezahlen und vor allem Finger weg von den Kindern«.

Übersetzung: Keine medizinische Versorgung von Transmenschen durch gesetzliche Krankenkassen („lasst es Euch nicht von mir bezahlen“) und keine Aufklärung über nicht heterosexuelle Sexualität oder Geschlechtsidentität für Kinder („Finger weg von den Kindern“).

Ich persönlich fände es gut, wenn Alsleben die Finger von der materiellen Grundversorgung von Kindern lassen würde und ihre Neoliberale Drecksideologiemaus den Schulen lassen würde

Dieser Beitrag wurde mittlerweile gelöscht, weswegen auch der Repost nicht mehr auf Alslebens Account zu finden ist.

Sein Vorgehen zeige, »dass er Hass und Hetze gegen LGBTIQA+ nicht nur toleriert, sondern auch aktiv unterstützt«, sagt Sönke Siegmann, Vorsitzender der Lesben und Schwulen in der Union (LSU), die zur CDU/CSU gehört.

Der LSU sei es ein Rätsel, wie Alsleben »weiterhin Ansprechpartner und Ratgeber für unsere Partei sein kann«.

Hat er recht. Trotzdem muss ich kurz sagen: Mir ist es ein Rätsel, wie Queere Personen weiterhin Teil der CDU sein können.

Auch die FDP-LGBTIQA±Gruppe LiSL kritisiert Alsleben scharf. Die Aussagen des Posts seien »inhaltlich falsch« und bedienten ein »klassisches queerfeindliches Narrativ«, so der Vorsitzende Michael Kauch.

20 CDU- und FDP-Bundestagsabgeordnete fungieren als Paten der INSM. Alsleben wird schon länger in beiden Parteien kritisch gesehen.

  • GregorGizeh@lemmy.zip
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    3 months ago

    Die Intoleranz schmeckt ein bisschen durch, aber grundsätzlich empfinde ich ähnlich.

    Mich interessiert nicht wer, mit wem, wie, als welches Geschlecht, usw. Leute ihr leben verbringen wollen, das ist deren gutes Recht selbst zu entscheiden und unbedingt Privatsache. Gleichzeitig finde ich öffentlich bezahlte gender affirmative surgeries auch nicht okay, das ist ja ein doch recht breites Thema welches nicht nur Transmenschen betrifft sondern tatsächlich nahezu jeden, wenn man diese Büchse einmal aufgemacht hat.

    Jede Frau könnte ein bisschen perfekt weiblicher sein, jeder Mann ein bisschen maskuliner. Mehr Brüste, taille, feminine Stimme. Mehr Bart, Muskeln, Kinn, Haarwuchs. Man könnte fast jede nicht strikt medizinisch notwendige Behandlung als gender affirmative betrachten, im besonderen alle plastischen OPs.

    Solchen Unfug kann doch unser Gesundheitssystem gar nicht stemmen.

    Zur Frage mit den Kindern: aufklären unbedingt, operative Eingriffe finde ich für minderjährige aber höchst fragwürdig. Erst recht auf Staatskosten.

    • flauschtier
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      3 months ago

      Ich finde es ist ein schmaler Grad. „Reguläre“ Schönheitsoperationen durch die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen zu lassen, solange es keinen medizinischen oder psychologischen Grund gibt, wäre meiner Meinung nach nicht angebracht.

      In den Fällen wo man jedoch im komplett falschen Körper geboren ist und das starke mentale Auswirkungen hat, ist es aber genau so ein gesundheitliches Thema wie jede andere Krankheit auch. Dementsprechend sollte die Therapie (ob nun Psychotherapie und / oder Geschlechtsangleichende Operationen) von den Krankenkassen übernommen werden wie eine Depression oder ein kaputtes Knie.

      Die Linie zwischen den Fällen ist aber gerade bei Grenzfällen echt schwammig und da kann man definitiv gespannt sein, wie das in Zukunft gesetzlich geregelt wird. Eine massenhafte Übernahme von „regulären“ Schönheits-OPs werden wir vermutlich so schnell aber nicht sehen.

      • Tartufo@lemmy.world
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        3 months ago

        Ergänzung zu deinem Beitrag:

        Vor allem Kosten geschlechtsanpassende Maßnahmen auch mal locker über 10.000€ (Quelle: Preis meiner mittlerweile beiden OPs und was ich noch über Preise von anderen Krankenhäusern weiß). Das kann sich nicht jeder einfach mal so leisten und selbst wenn doch hat man meistens alleine durch die Suche nach einem Krankenhaus, dass die überhaupt durchführt, eine (chronische) Depression entwickelt. Dazu kommen meist bei AFAB Leuten noch die Kosten für jahrelange Hormoneinnahme, wenn man mit den Tagen nicht klar kommt (hi Dysphorie).

        Bei mir dazu noch irgendwelche Gutachten, die die Krankenkasse zwar haben wollte, aber dann mit “lol nö weil nichtbinär” abtat. Die Panikattacken während Corona, weil das eine Mittel gegen Tage was ich vertragen habe nicht mehr in den normalen Mengen hergestellt wurde, da der Hersteller auf COVID-Impfungen umgestellt hatte - ich musste es dann importieren. Und wenn jetzt jemand meint ich hätte mich ja nicht so anstellen brauchen: die Disphorie wurde gerade während den Tagen so schlimm, dass ich versucht hab mit einer Schere oder sogar Kugelschreibern die Oberweite abzuhacken. Mehrfach. Wer mir zu nah kam war auch in Gefahr, ich hatte absolut null Kontrolle über mich. Da war einfach nur blanke Panik, ein riesen Haufen Schmerz und ein Hauch von “bitte lasst mich einfach sterben”.

        Und all das wegen etwas, was ich mir nie ausgesucht habe und wo ich alleine nie etwas tun konnte. Aber hauptsache für unwirksamen Zuckerscheiß wird Geld rausgeworfen. Alleine nach der ersten OP (oben rum) habe ich mich schon deutlich besser gefühlt und jetzt mit der Zweiten habe ich was den Punkt angeht endlich Ruhe und Frieden. Fehlt nur noch die 24/7/356 Therapie um mit dem Trauma von davor fertig zu werden. (Der letzte Satz ist jetzt etwas überspitzt formuliert, aber eine Therapie brauche ich wegen der ganzen Sache trotzdem. Wäre ich direkt ernst genommen worden wäre mir das alles erspart geblieben.)

        • flauschtier
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          3 months ago

          Tut mir echt leid, dass du das durchmachen musstest und es freut mich, dass es dir jetzt besser geht.

          Wenn meine Einzahlungen in die Krankenkasse einen Teil leisten konnten dir zu helfen, bin ich glücklich. Auch in dem Wissen, dass die gesetzlichen Krankenkassen (hoffentlich) auch mir finanziell den Rücken stärken, wenn ich es brauche!

          • Tartufo@lemmy.world
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            3 months ago

            Wenn meine Einzahlungen in die Krankenkasse einen Teil leisten konnten dir zu helfen, bin ich glücklich.

            Leider nein, ich hab alles komplett selbst bezahlt. Begründung der Krankenkasse für die Verweigerung der Kostenübernahme: Bei Nichtbinären gibt es kein klar definiertes Aussehen und überhaupt spricht das TSG nur von binären Geschlechtern.

            Dass man mit kiloweise Obenrum definitiv immer als weiblich wahrgenommen wird und das für Nichtbinäre genauso belastend sein kann wie für (Trans)männer geht denen komplett sonstwo vorbei.

            Das richtig erbärmliche ist (anderer Klagender, allerdings Fall mit Signalwirkung und wurde ziemlich 1:1 auf meinen übertragen): die haben damit vor Gericht auch noch recht bekommen, weil das TSG ja nicht in anderen Teilen auch schon komplett verfassungswidrig war. Der Richter hat den Krankenkassen zwar nahegelegt trotzdem zu bezahlen, aber als ob Krankenkassen das freiwillig machen würden. Die Gesetzgebung ist jetzt in der Pflicht dafür zu sorgen, dass auch Nichtbinäre Angleichungen gezahlt bekommen. Also in 718452815 Jahren dann vielleicht mal, wenn das mit Afterpickelpartei und so weitergeht.

            Du musst dich aber nicht scheiße fühlen oder so, du kannst ja nichts dafür. Ich bin auch zum Glück in einer privilegierteren Position als andere was Geld angeht (10k ist trotzdem viel), auch wenn ich nicht sehe wie ich jemals vom Zwang zu Erwebsarbeit frei sein kann. Ich wollte mit meiner Klage auch eher ein Zeichen dafür setzen, dass da dringend Nachbesserungsbedarf besteht, als dass ich wirklich erwartet habe was rauszubekommen.